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ROI von EV Ladestationen: Ihr umfassender Leitfaden für eine rentable Investition

ROI von EV Ladestationen: Ihr umfassender Leitfaden für eine rentable Investition

Die E-Mobilität in Deutschland steht vor einem bedeutenden Wachstum. Mit dem Ziel der Bundesregierung, bis 2030 eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte zu installieren, eröffnen sich vielfältige Geschäftsmöglichkeiten. Doch wie profitabel sind Investitionen in die Ladeinfrastruktur tatsächlich, und welche Faktoren müssen bei der Planung berücksichtigt werden?

Marktentwicklung: Elektroauto Ladestationen in Deutschland

Der Ausbau des Ladenetzes schreitet stetig voran, zeigt aber noch deutliche regionale Unterschiede. Laut der Deutschen Automobil Industrie (VDA) verfügt Deutschland aktuell über etwa 97.000 öffentliche Ladepunkte, wovon rund 18.000 Schnellladestationen sind. Die Verteilung ist dabei höchst unterschiedlich: Während einige Regionen wie Bayern und Sachsen eine gute Abdeckung aufweisen, haben 48% der deutschen Gemeinden noch keine öffentliche Ladestation für Elektrofahrzeuge.

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz investiert 6,3 Milliarden Euro in den nächsten drei Jahren
  • Ab Sommer 2024 werden zusätzliche 400 Millionen Euro für die Schnellladeinfrastruktur bereitgestellt
  • Durchschnittlich teilen sich aktuell 21 E-Fahrzeuge einen öffentlichen Ladepunkt

Ziele der Bundesregierung – Mehr EV-Ladestationen

Die politischen Rahmenbedingungen sind klar gesteckt und bieten erhebliche Investitionssicherheit. Die im Klimaschutzprogramm 2030 verankerten Initiativen der Bundesregierung zielen darauf ab, Deutschland zum Leitmarkt für E-Mobilität zu entwickeln. Die KfW-Bank unterstützt dabei mit verschiedenen Anreizen.

Die wichtigsten Förderprogramme umfassen:

  • Notfallprogramm über 8 Milliarden Euro
  • 200 Millionen Euro speziell für urbane Schnellladezentren
  • Förderprogramm für private Wohngebäude mit 500 Millionen Euro
  • Verpflichtende Installation von Schnellladern an Tankstellen (betrifft ca. 80% aller Tankstellen)

Rendite für Unternehmen

Die Investition in die EV-Ladeinfrastruktur bietet Unternehmen verschiedener Größenordnungen attraktive Renditechancen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellt dabei unterschiedliche Fördermöglichkeiten zur Verfügung. Die genaue Analyse der spezifischen Situation ist dabei entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg.

Attraktive Chancen für KMU: Investition in EV Ladestation für nachhaltiges Wachstum

Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von besonderen Förderbedingungen laut BMF-Schreiben vom 29.9.2020. Die Rentabilität wird durch mehrere Faktoren begünstigt, die sich sowohl kurz- als auch langfristig positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken können.

Steuerliche Vorteile:

  • Sonderabschreibungsmöglichkeiten für Ladeinfrastruktur
  • Reduzierte Dienstwagenbesteuerung bei E-Fahrzeugen
  • Vorsteuerabzug bei Installation und Betrieb von EV Ladegeräten

Betriebliche Vorteile:

  • Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung
  • Nachhaltiger Imagegewinn in der Region
  • Erhöhte Kundenzufriedenheit durch zusätzlichen Service

Investition in EV Ladestationen profitabel für Großunternehmen und Flottenbetreiber

Für Großunternehmen mit eigener Fahrzeugflotte eröffnet die Installation von Ladeinfrastruktur besondere Chancen. Die im Gesetz zur weiteren steuerlichen Förderung der Elektromobilität verankerten Vorteile ermöglichen dabei eine schrittweise und wirtschaftlich attraktive Integration von Ladeinfrastruktur in bestehende Betriebsabläufe.

Die Wirtschaftlichkeit für Großunternehmen basiert auf mehreren Säulen, die sich gegenseitig ergänzen. Die vom Verband der Automobilindustrie (VDA) veröffentlichten Analysen zeigen, dass besonders die Kombination aus Kosteneinsparungen und steuerlichen Vorteilen die Investition attraktiv macht.

Wirtschaftliche Aspekte:

  • Reduzierte Betriebskosten im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen gemäß BDEW-Erhebung
  • Steuervorteile bei der Flottenelektrifizierung laut § 3 Nr. 46 EStG
  • Mögliche Zusatzeinnahmen durch teilöffentliche Nutzung

Planungssicherheit:

  • Unabhängigkeit von öffentlicher Ladeinfrastruktur
  • Kontrolle über Verfügbarkeit und Kosten
  • Optimierte Flottenauslastung durch intelligentes Lademanagement

Einzelhandel und Gewerbe

Elektroauto lädt bei einem Ekoenergetyka Ladegerät Powerdot

Der Einzelhandel steht vor der besonderen Chance, durch Ladeinfrastruktur neue Kundengruppen zu erschließen. Die Bundesregierung unterstützt dabei insbesondere kleine und mittlere Handelsbetriebe mit spezifischen Förderprogrammen. Die durchschnittliche Verweildauer von E-Auto-Fahrern am Point of Sale ist nachweislich höher als die konventioneller Kunden. Umweltfreundliche Maßnahmen wie die Installation von Ladepunkten werden zunehmend zu einem Wettbewerbsvorteil und bieten sich deswegen auch in Einkaufszentren an. Während ihrer Shoppingtour können Kunden ganz bequem ihre E-Autos aufladen.

Direkte Einnahmequellen:

  • Ladegebühren durch flexible Abrechnungsmodelle der Bundesnetzagentur
  • Zusätzlicher Umsatz durch verlängerte Verweilzeiten
  • Cross-Selling-Potenziale durch gezielte Angebote

Standortvorteile:

  • Differenzierung im Wettbewerb
  • Aufwertung des Standortprofils gemäß Ladesäulenverordnung
  • Stärkere Kundenbindung durch Zusatzservice

Rendite im Immobiliensektor

Der Immobiliensektor spielt eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Nach den Vorgaben des Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetzes (GEIG) wird die Integration von Lademöglichkeiten in Immobilienprojekte zunehmend zum entscheidenden Werttreiber. Die KfW-Bank bietet dabei spezielle Förderungen für verschiedene Immobilientypen.

Wohnungsbaugesellschaften

Wohnungsbaugesellschaften stehen vor der Herausforderung, ihre Bestände zukunftsfähig zu gestalten. Das Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz (WEMoG) schafft dabei den rechtlichen Rahmen für die Installation von Ladegeräten in Mehrfamilienhäusern.

Investitionsaspekte:

  • Wertsteigerung der Immobilie durch KfW-geförderte Maßnahmen
  • Höhere Mieteinnahmen durch Premium-Service
  • Nutzung von Sonderabschreibungen nach § 7c EStG

Betriebliche Überlegungen:

  • Verschiedene durch die Bundesnetzagentur regulierte Abrechnungsmodelle
  • Integration in bestehende Hausverwaltungssysteme
  • Skalierbarkeit nach Bedarf

Parkhausbetreiber

Parkhausbetreiber können durch die strategische Integration von Ladegeräte ihr Geschäftsmodell erweitern. Der Masterplan Ladeinfrastruktur II der Bundesregierung sieht dabei besondere Förderungen für Betreiber von Parkflächen vor. Die Auslastung der Ladepunkte liegt in Parkhäusern laut BDEW-Ladesäulenregister deutlich über dem Durchschnitt.

Finanzielle Aspekte:

  • Zusätzliche Einnahmequellen durch Ladegebühren
  • Steuerliche Vergünstigungen für gewerbliche Betreiber
  • Kombinierte Park- und Ladetarife möglich

Operative Vorteile:

  • Hohe Planungssicherheit durch regelmäßige Auslastung
  • Effiziente Nutzung bestehender Infrastruktur
  • Möglichkeit zur Integration von bidirektionalem Laden

Finanzielle Aspekte

Die Wirtschaftlichkeit einer Ladestationseinrichtung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz empfiehlt eine Mindestauslastung von 20%, um einen rentablen Betrieb zu gewährleisten. Die sorgfältige Planung der finanziellen Aspekte ist dabei entscheidend für den langfristigen Erfolg.

Investitionsrechnung

Eine fundierte Investitionsrechnung muss alle relevanten Faktoren berücksichtigen. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur stellt dafür Berechnungstools und Planungshilfen zur Verfügung.

Wesentliche Kostenfaktoren:

  • Installationskosten für Hardware und Netzanschluss
  • Netzanschluss und -erweiterung
  • Wartung und Betrieb
  • Personal- und Verwaltungskosten

ROI-Berechnung in der Praxis

Die Berechnung des Return on Investment (ROI) ist entscheidend für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Ladestationen. Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur empfiehlt dabei eine detaillierte Analyse aller Einnahmen und Ausgaben. Hier ein konkretes Rechenbeispiel:

Beispielrechnung für eine 22-kW-Ladestation:

Investitionskosten:

  • Ladepunkt: 5.000 €
  • Installationskosten: 3.000 €
  • Netzanschluss: 2.000 €
  • Gesamtinvestition: 10.000 €
  • Abzüglich KfW-Förderung (900 €): 9.100 €

Jährliche Betriebskosten:

  • Wartung und Service: 500 €
  • Stromkosten bei 20% Auslastung (35.040 kWh/Jahr × 0,30 €/kWh): 10.512 €
  • Verwaltung/Software: 300 €
  • Summe: 11.312 €

Jährliche Einnahmen:

  • Ladegebühren (35.040 kWh × 0,45 €/kWh): 15.768 €
  • Summe: 15.768 €

Aus diesen Zahlen lässt sich die Rentabilität der Investition wie folgt ermitteln: Zunächst wird der jährliche Gewinn berechnet, indem von den Einnahmen (15.768 €) die Betriebskosten (11.312 €) abgezogen werden. Dies ergibt einen jährlichen Gewinn von 4.456 €.

Der Return on Investment beträgt in diesem Fall 49%, da der jährliche Gewinn (4.456 €) etwa die Hälfte der Investitionskosten (9.100 €) ausmacht.

Für Investoren ist die Amortisationszeit besonders attraktiv: Auf Basis der aktuellen Zahlen rechnet sich die Investition bereits nach rund zwei Jahren, da sich die Investitionskosten durch den jährlichen Gewinn in etwa 2,04 Jahren decken.

Bei einer durchschnittlichen Auslastung von 20% und den angenommenen Tarifen zeigt sich also eine sehr attraktive Rendite. Die tatsächliche Rendite kann dabei je nach Standort und Nutzungsverhalten der Verbraucher deutlich variieren.

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